Quollen sind faszinierende Myriapoden, die oft übersehen werden. Diese scheuen Kreaturen bewohnen feuchte und dunkle Lebensräume wie unter der Erde liegende Baumwurzeln oder abgestorbene Baumstämme.
Ihr Körper besteht aus vielen Segmenten, von denen jeder ein Paar Beine trägt - eine Eigenschaft, die ihnen ihren Namen „Quolle“ einbrachte. Das Wort stammt vom lateinischen „quodd“ ab, was so viel wie „viele“ bedeutet, und bezieht sich auf ihre beeindruckende Anzahl an Beinen.
Im Vergleich zu anderen Myriapoden, wie Tausendfüßlern, haben Quollen jedoch einen geringeren Beineaugenblick: sie besitzen immer nur 15 Paar Beine. Diese Beine sind lang und dünn, perfekt angepasst für die Fortbewegung in engen Spalten und unter Steinen. Die Färbung ihrer Körper ist variabel und kann von hellgelb bis dunkelbraun reichen.
Ein Leben im Verborgenen
Quollen bevorzugen dunkle, feuchte Umgebungen. In freier Wildbahn findet man sie oft unter Steinen, Baumstämmen oder in verrottendem Laub. Sie sind nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt, kommen aber nachts zum Fressen hervor.
Ernährung: Allesfresser mit Vorlieben
Quollen ernähren sich hauptsächlich von organischem Material wie totem Holz, Blättern und Pilzen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie organisches Material zersetzen und Nährstoffe zurück in den Boden freisetzen.
Einige Quollenspezies haben auch andere Nahrungsquellen: Sie fressen kleine Insekten oder Würmer, die sich in ihrem Lebensraum aufhalten.
Nahrung | |
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Totholz | ✓ |
Blätter | ✓ |
Pilze | ✓ |
Kleine Insekten | X (manche Arten) |
Würmer | X (manche Arten) |
Fortpflanzung: Das Mysterium der Quollenzucht
Quollen vermehren sich geschlechtlich, wobei Männchen und Weibchen zusammenkommen, um ihre Eier abzulegen. Die Anzahl der Eier kann je nach Quollenspezies variieren. Nach der Eiablage werden die Eier in feuchter Erde oder unter Totholz versteckt, wo sie ausbrüten.
Interessanterweise besitzen Quollen eine faszinierende Fortpflanzungsstrategie: Sie können sich auch durch Parthenogenese vermehren.
Parthenogenese ist ein Prozess, bei dem Weibchen ohne Befruchtung durch ein Männchen Nachkommen hervorbringen können. Dieses Phänomen kommt bei einigen Quollenspezies vor und ermöglicht es ihnen, sich auch in isolierten Umgebungen fortzupflanzen.
Quollen als Bioindikatoren
Die Anwesenheit von Quollen in einem Lebensraum kann als Indikator für die Gesundheit des Ökosystems dienen. Da sie empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umwelt reagieren, können sie uns wertvolle Informationen über den Zustand des Bodens, der Luftfeuchtigkeit und der Verfügbarkeit von Nahrung liefern.
Quollen im Zoologischen Garten
Obwohl Quollen relativ scheue Kreaturen sind, kann man sie in einigen zoologischen Gärten beobachten. Sie werden in terrarienähnlichen Gehegen gehalten, die ihren natürlichen Lebensraum nachahmen - feucht, dunkel und mit viel Laub und Totholz.
Quollen und der Mensch
Quollen stellen keine Bedrohung für den Menschen dar. Sie sind scheue Tiere und verstecken sich meist vor jeglichem Kontakt mit Menschen. Ihre Bisse sind selten und verursachen in der Regel nur leichte Schmerzen.
Trotz ihrer harmlosen Natur sollten Quollen in ihrem natürlichen Lebensraum respektiert und geschont werden.
Zusammenfassend:
Quollen sind faszinierende Kreaturen, die eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen. Ihr komplexes Fortpflanzungssystem und ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umgebungen machen sie zu einer einzigartigen Gruppe von Tieren. Indem wir mehr über Quollen lernen und sie schützen, können wir dazu beitragen, die Biodiversität unserer Erde zu erhalten.